Leishmania-Parasiten werden von Sandmücken übertragen und führen zu kutaner, mukosaler oder viszeraler Leishmaniose. Das heisst, sie können zu chronischen, schwer heilenden Hautwunden oder zu chronischen Entzündungen von Mund-/oder Nasenschleimhäuten führen, die sich ähnlich zerstörend wie ein Krebsgeschwür ausbreiten können.
In gewissen Gebieten der Welt können Leishmanien auch zu einer Vermehrung in Abwehrzellen im Blut führen, was mit der Zeit zu einem Abfall aller wichtigen Zellarten führen (viszerale Leishmaniose) und letztlich unbehandelt tödlich enden kann. In der Schweiz kommen Leishmanien nicht vor – mit der Klimaerwärmung könnte sich allerdings die Sandmücke auch bei uns ausbreiten. Infizierte Menschen in der Schweiz haben die Parasiten bisher immer im Ausland, meist im Mittelmeerraum, erworben. Leishmania-Infektionen gehören zu den «Neglected Tropical Diseases» (NTD), den vernachlässigten Tropenkrankheiten.
Wie der Titel suggeriert, finden Teile der Studie in der Schweiz und Teile in Guinea, West Afrika, statt. In der Schweiz wird die Infektion des Parasiten mit einem Virus, dem Leishmania RNA Virus, untersucht. Führt diese Doppelinfektion, die nicht immer vorliegt, zu schwereren Verläufen für die betroffenen PatientInnen? In Guinea untersucht unser Team in einem Partnerspital mit Spezialisierung auf chronische Infektionskrankheiten, ob es dort Leishmanien gibt. Aufgrund des Vorkommens in Nachbarländern wird dies erwartet. Vor Ort werden wir auch mit dem Nationalen Programm für NTD (Neglected Tropical Diseases) zusammenarbeiten, welches verantwortlich ist für die Kontrolle von Vektoren (Sandmücken). Wir werden einerseits das Vorkommen von Leishmanien in Sandmücken erforschen, und andererseits die Infektion mit Leishmanien auch in Hautbiopsien von chronischen Wunden suchen.